Chutney
Chutneys sind süß-saure, pikante Würzmischungen aus zerkleinerten Früchten, Gemüse oder Kräutern, die zusammen mit verschiedenen Würzmitteln und Zucker zu einem pastenartigen Mus eingekocht werden. Sie komplettieren, maßvoll verwendet, besonders asiatische Gerichte.
Chutneys haben ihre Heimat in Indien, und die einheimische Küche ist ohne diese Gewürzmischung undenkbar. In einigen Teilen Europas sind Chutneys kaum oder unbekannt.
Durchgesetzt hat sich bereits Ingwer-Mango-Chutney, vermutlich deswegen, weil Ingwer, der aus arabischen Ländern kommt, weitaus mehr verbreitet ist. Da frischer Ingwer leicht verdirbt, brachte man ihn kandiert nach Europa. Übrigens traten die Araber nur als Zwischenhändler auf und konnten lange Zeit das Ursprungsland geheimhalten. Die Engländer schalteten sich in dieses einträgliche Geschäft ein, als sie die Kolonialherrschaft über Indien ausübten.
Wie ein indischer Koch Chutneys zubereitet und verwendet, daran mißt man seine Kunst der Speisenherstellung. Ein Chutney muß nämlich frisch und eigenhändig hergestellt sein; konservierte Chutneys sind bei den Indern verpönt.
Der Geschmack reicht vom süßen Frucht-Chutney, das einer Marmelade ähnelt, bis hin zu den sehr scharfen, würzigen sowie sauren Arten. Auch bei uns ist es möglich, Obst, Gemüse und Kräuter zu köstlichen Chutneys zu verarbeiten.
Als Beispiel sollen Apfel-Chutney, Pflaumen- Chutney und Ingwer-Kürbis-Chutney dienen. Während Gemüse- und Obstschwemmen läßt sich das Angebot auf den Speisekarten mit vielfältigen Chutneys bereichern.
Als Anregung stellen wir einen Apfel-Chutney mit Nüssen vor.
Anzahl der Portionen
Dieses Rezept ergibt etwa 3 Kilogramm Chutney.
Zutaten
Zutat | Menge |
---|---|
Äpfel | 2000 g |
Zwiebeln | 1000 g |
Orange oder Zitrone | 200 g |
Sultaninen | 500 g |
Nußkerne | 100 g |
Gemahlener Ingwer | 25 g |
Gemahlener Zimt | 20 g |
Gewürznelken | 10 g |
Weinessig | 1,25 Liter |
Weißzucker | 500 g |
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Zubereitung
Zubereitungszeit: ca. 1 Stunde
Schwierigkeitsgrad: Leicht
1. Vorbereitung
- Äpfel schälen, entkernen und fein würfeln.
- Zwiebeln ebenfalls fein würfeln.
- Die Schale einer Orange oder Zitrone abreiben und den Saft auspressen.
- Sultaninen waschen und Nußkerne fein hacken.
2. Kochen des Chutneys
- Alle Zutaten, außer dem Zucker, in einen großen Topf geben und zum Kochen bringen.
- Die Mischung köcheln lassen, bis die Äpfel weich sind (ca. 30 Minuten).
- Den Zucker hinzufügen und weiter kochen lassen, bis ein dickes Mus entsteht (ca. 1 Stunde insgesamt).
3. Abfüllen und Aufbewahrung
- Das heiße Chutney in saubere, trockene und vorgewärmte Gläser füllen und sofort verschließen.
- Die Gläser an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort lagern. Das Chutney ist mehrere Monate haltbar.
Nährwertangaben (pro Portion)
Nährstoff | Menge |
---|---|
Kalorien | 180 kcal |
Kohlenhydrate | 40 g |
Ballaststoffe | 5 g |
Fett | 2 g |
Haltbarkeit und Aufbewahrung
Das Apfel-Chutney kann in gut verschlossenen Gläsern an einem kühlen, trockenen Ort mehrere Monate gelagert werden.
Folgende Varianten von Chutneys sind möglich
Äpfel, Ingwer, Tomaten, Bananen, Champignons, Datteln, rote Bete, Aprikosen, Zitronen, Rhabarber, Koriander, Minze, Kokosnuß, Orangen, Kürbis.Im übrigen sind der Phantasie beim Zubereiten keine Grenzen gesetzt. Jeder kann praktisch seinen Chutney herstellen.
Je nach Geschmacksnote (beispielsweise sauer oder süß) werden Chutneys zu den verschiedenen Speisen eingesetzt: zu Gegrilltem aus Fisch, Geflügel und Fleischstücken von Rind, Schwein und Hammel, als kalte Würzmischung zu kalten Braten und Pasteten oder zu Ragouts.
Küchenutensilien
- Großer Topf
- Messer und Schneidebrett
- Rührlöffel
- Gläser zum Abfüllen
Tipps für den perfekten Genuss
- Verwende frische Äpfel für das beste Aroma.
- Experimentiere mit den Gewürzen und passe sie an deinen Geschmack an.
- Serviere das Apfel-Chutney zu verschiedenen Gerichten wie Fleisch, Geflügel oder Käse.
Getränke und Beilagen
- Als Getränk passt ein leichter Weißwein oder ein erfrischender Apfelsaft.
- Das Apfel-Chutney passt hervorragend zu Käseplatten, gegrilltem Fleisch oder auch zu Currygerichten.
Variationen des Rezepts
- Statt Äpfeln kannst du auch andere Früchte wie Birnen oder Pflaumen verwenden.
- Für eine exotische Note kannst du Kokosnuss oder Ingwer hinzufügen.
Informationen zu den Zutaten
- Äpfel: Wähle süße und saftige Äpfel für ein aromatisches Chutney.
- Zwiebeln: Verwende milde Zwiebeln, damit sie nicht zu dominant im Geschmack sind.
Tipps für Diabetiker
Diabetiker sollten die Zuckermenge im Chutney reduzieren oder alternative Süßungsmittel verwenden, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
Fazit: Ein Hauch von Indien in der DDR-Küche!
Mit diesem Apfel-Chutney-Rezept hast du einen echten DDR-Klassiker neu entdeckt. Die süß-saure Würzmischung verleiht vielen Gerichten eine besondere Note und ist vielseitig einsetzbar. Probiere es aus und genieße den Geschmack einer vergangenen Ära, der auch heute noch begeistert!
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[Nach: Bekannte Speisen richtig zubereitet – Ratgeber für Gastronomen, Verlag Die Wirtschaft Berlin, 1984]