Schnitzel Holstein: Ein kulinarisches Meisterwerk aus der DDR

Die Besonderheit dieses Schnitzels liegt nicht in der Verwendung von Kalbfleisch, sondern in der Kombination einer Vorspeise mit einem Hauptgang.

Baron Friedrich von Holstein, ein Regierungsbeamter in der Ära Bismarcks, speiste in vielen Restaurants und bevorzugte mehrere Gänge. Als er es einmal ganz besonders eilig hatte, verlangte er Vorspeise und Hauptgang gleichzeitig. Das bestellte Kalbsschnitzel naturell, obenauf ein Setzei mit Kapern garniert, servierte man ihm ganz einfach auf einem Teller zusammen mit der Vorspeise – 3 Weißbrot-Croutons mit Sardellen, Sardinen, Kaviar, Zitronenscheibe und Petersilie. Hinzu kamen appetitfördernde Gewürzgurkenstreifen sowie marinierte rote Bete. Natürlich gehörten noch Kartoffeln zu diesem Gericht. Weil aber alles schnellgehen mußte, erhielt der eilige Gast einfach Bratkartoffeln. Und um nicht öffentlich zu zeigen, daß Holstein nur
Bratkartoffeln dazu aß, kamen dieselben unter das Schnitzel.

Dieses Gericht machte von Berlin aus bald die Runde und wurde vielerorts gern gegessen.

Eine Reihe von Verfälschungen entstanden allerdings auch, so das Mehlieren und Panieren des Fleisches, das Abändern der kalten Vorspeise in unzulässiger Weise, das Weglassen der Umlage (rote Bete und Gewürzgurke) und dergleichen mehr.

Falsch ist es auch, das Schnitzel mit einer Zubereitungszeit von 20 Minuten und mehr auf der Speisekarte anzubieten. (Es handelte sich doch um ein Gericht für den Eiligen!) Ebenfalls kann nicht akzeptiert werden, daß diese Kombination von Vorspeise und Hauptgang in eine größere Speisenfolge einbezogen wird; denn das widerspricht allen Menüregeln.

Da hier die personenbezogene Namensgebung als gesichert gilt, muß es Schnitzel Holstein heißen. (Die Schreibweise Holsteiner Schnitzel träfe nur dann zu, wäre der Name von einem Ort oder einer Region abgeleitet.)

Ein DDR-Klassiker neu entdeckt

Unser Rezept stammt aus dem Jahr 1984 und ist eine Hommage an dieses legendäre Gericht. Mit zartem Kalbfleisch, Setzei, Sardellen, und Bratkartoffeln ist das Schnitzel Holstein ein Muss für jeden Liebhaber herzhafter Küche.

Bevor wir in die Zubereitung eintauchen, vergiss nicht, dieses Rezept auf Pinterest zu pinnen oder es mit deinen Freunden auf Facebook zu teilen! Gutes Essen ist schließlich dazu da, geteilt zu werden!

Schnitzel Holstein mit Spiegeleiern (hier als Variante zum Original-Rezept u. a. mit Spätzle als Beilage)
Schnitzel Holstein mit Spiegeleiern (hier als Variante zum Original-Rezept u. a. mit Spätzle als Beilage) / Schnitzel_Holstein-01.jpg: IndyDina with Mr. Wonderfulderivative work: Mario Link / CC BY

Anzahl der Portionen

Das Rezept reicht für 10 Portionen.

Zutaten

Menge Zutat
1500 g Kalbsschnitzelfleisch
150 g Butter
Salz
Pfeffer
10 Stück Eier
50 g Butter
15 Scheiben Weißbrot
50 g Butter (für Kaviarschnitte)
2 Dosen a 125 g Ölsardinen
2 Dosen a 56 g Sardellenfilets
2 Dosen a 45 g Deutscher Primuskaviar
30 g Kapern
1 Bund Petersilie
1 Glas Gewürzgurken
1 Glas Rote Bete
10 Portionen Bratkartoffeln
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Zubereitung

Brate das Kalbsschnitzel und bereite die Setzeier vor

Zubereitungszeit: ca. 20 Minuten

  1. Kalbsschnitzel klopfen, leicht einschneiden, pfeffern, salzen und in heißer Butter braten.
  2. Setzeier zubereiten und auf die fertigen Schnitzel legen, mit Kapern und Petersilie garnieren.

Bereite die Beilagen vor und richte alles an

Zubereitungszeit: ca. 15 Minuten

  1. Bratkartoffeln auf einem großen Teller anrichten.
  2. Die Weißbrot-Croutons mit Sardinen, Sardellen und Kaviar belegen sowie mit Zitrone und Petersilie garnieren.
  3. Alles links am Tellerrand anrichten. Die Gewürzgurke und rote Bete an den oberen Tellerrand legen.

Tipps für die Zubereitung

  • Verwende hochwertiges Kalbsschnitzelfleisch für ein zartes Ergebnis.
  • Achte darauf, dass die Setzeier perfekt gegart sind, damit das Gericht harmonisch zusammenkommt.

Schwierigkeit des Rezepts

Die Zubereitung des Schnitzels Holstein erfordert etwas Aufmerksamkeit, ist aber mit unseren einfachen Anweisungen gut zu bewältigen. Perfekt für besondere Anlässe oder um deine Gäste zu beeindrucken!

Nährwertangaben (pro Portion)

  • Kalorien: ca. 650 kcal
  • Kohlenhydrate: 32 g
  • Fett: 40 g
  • Eiweiß: 42 g

Zubereitungszeit

Die Gesamtzubereitungszeit beträgt etwa 35-40 Minuten.

Haltbarkeit und Aufbewahrung

Schnitzel Holstein sollten am besten frisch serviert werden. Reste können im Kühlschrank für 1-2 Tage aufbewahrt und bei Bedarf kurz aufgewärmt werden.

Küchenutensilien

  • Pfanne
  • Topf
  • Messer
  • Schneidebrett

Tipps für den perfekten Genuss

  • Serviere das Schnitzel Holstein mit einem guten Trinkbranntwein oder einem kühlen Bier für ein authentisches Geschmackserlebnis.
  • Experimentiere mit verschiedenen Beilagen und Soßen, um deinem Gericht eine persönliche Note zu verleihen.

Getränke und Beilagen

Ein kräftiger Trinkbranntwein oder ein gutes Bier passen hervorragend zu diesem Gericht. Als Beilage eignen sich auch Spätzle oder frisches Gemüse.

Variationen des Rezepts

Du kannst das Schnitzel Holstein nach Belieben variieren, indem du verschiedene Fischsorten oder Beilagen verwendest. Probiere dich aus und finde deine Lieblingskombination!

Informationen zu den Zutaten

Verwende für dieses Gericht die besten verfügbaren Zutaten, um den vollen Geschmack zu genießen. Frische Petersilie und hochwertiger Kaviar machen den Unterschied aus.

Tipps für Diabetiker

Achte auf die Menge an Butter und Bratkartoffeln und passe die Portionsgröße entsprechend an. Wähle magere Beilagen und halte dich an eine moderate Portiongröße.

Fazit

Mit seinem einzigartigen Geschmack und der raffinierten Kombination aus Vorspeise und Hauptgang ist das Schnitzel Holstein ein wahrer Klassiker der DDR-Küche. Also nichts wie ran an die Pfanne und genieße dieses legendäre Gericht!

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[Nach: Bekannte Speisen richtig zubereitet – Ratgeber für Gastronomen, Verlag Die Wirtschaft Berlin, DDR, 1984]

Rezept-Bewertung

4.9/5 (11 Reviews)

2 Kommentare

  1. Das ist niemals ein DDR-Rezept für Holsteiner Schnitzel.
    Viel zu kompliziert.
    Und die Erklärung zur Namensherkunft ist auch nicht bewiesen, sondern spekulativ.
    Es ist eine von mehreren.

    1. Soll das heißen wir in der DDR konnten nicht oder nur primitiv kochen?. Ja jeder hats auch noch anders gemacht.Achja DDR Bürger waren halt die Dummen. Woher Speisen kommen und wie sie entstanden sind ist meist eine oder viele Legenden.ZB Königsberger Klops auf der ganzen Welt gibt es Hackklopse in der unterschiedlichsten Form mit weißer gelben grünen roten oder oder Soße mit oder ohne Sardellen Salzheringe Kapern Petersilie Kalb- Schweine Geflügel- Rinderhack oder mehreres gemeinsam usw und wer bestimmt wie sie „richtig“ gemacht werden?

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