Gorschotschek (Fleischtöpfchen)

Ein DDR-Rezept aus dem Jahr 1988

Zutaten für 1 Tontöpfchen pro Person

Diese Zutaten brauchen wir…

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Und so wird es gemacht…

Für dieses Gericht, das von der auf altrussische Speisen spezialisierten Küche des Restaurants im ehemaligen Pokrowski-Frauenkloster im ehrwürdigen Susdal stammt, das Fleisch, am besten mageres Schweinefleisch oder Rinderfilet, in mundgerechte Stücke schneiden, mit Salz und pfeffer bestreuen und in das Töpfchen legen. Kartoffeln in kleine Würfel schneiden, mit kleingehackter Zwiebel vermengen, salzen und ebenfalls in das Töpfchen geben. Das Ganze mit saurer Sahne begießen, Töpfchen zudecken oder noch besser mit einem Eierkuchen verkleben (den man dann zusammen mit dem Töpfcheninhalt verzehrt) und in die Backröhre stellen. Zuerst bei starker Hitze zum Kochen bringen, dann die Temperatur etwas zurücknehmen. Nach 30 bis 35 Minuten kann gegessen werden. Serviert wird natürlich im Töpfchen. Wird in einem großen Tontopf für mehrere Personen gegart, dann wird auch dieser auf den Tisch gestellt, da in ihm das Essen lange heiß bleibt.

Allerdings ist dieses Rezept eine modernisierte Variante des Gorschotschek, denn Kartoffeln fanden erst im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts Verbreitung in Rußland. Will man einen echt altrussischen Geschmack erzielen, so muß man sie schon durch Speiserüben ersetzen. Um sieben bis acht Jahrzehnte früher wurde dagegen die Kartoffel in der belorussischen Küche, die der russischen sehr nahe steht, verwendet. Boden und Klima ermöglichen dort den Anbau besonders schmackhafter Erdäpfel. So ist es kein Wunder, daß gerade Belorußland zur „Kartoffelhochburg“ der Sowjetunion geworden ist. Man kennt hier Tuschanka und Tarkowanka, Kapytka, Galki und Komy – insgesamt mehr als 30 verschiedene Kartoffelgerichte, von denen keins dem anderen gleicht. Auch die berühmten Piroshki, die man in der russischen Küche aus Hefeteig bereitet, verwandeln sich in Belorußland prompt in Kartoffelpiroshki.

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Nach: Was anderen schmeckt – eine kulinarische Reise, Verlag Neues Deutschland, Berlin, DDR, 1988

Rezept-Bewertung

5/5 (1 Review)

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